Corona: So sieht die Online-Handel Entwicklung aus
Die Online-Handel Entwicklung kennt in den letzten Jahren eigentlich nur eine Richtung – und zwar nach oben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber wie verhält sich das online Geschäft in Zeiten von Corona? Führt die enorme wirtschaftliche Anspannung zu einem Rückgang des digitalen Handels? Hier ein paar Antworten.
In Deutschland sind sowohl der stationäre Handel als auch der Online-Handel wichtige Bausteine für den Austausch von Waren. Dabei zeigt sich aber auch, dass der Online Vertrieb zunehmend an Bedeutung gewinnt, und das seit Jahren.
Ungebremstes Wachstum: Der Online-Handel nimmt zu
Wie schon in den Jahren zuvor, entwickelte sich der deutsche Online-Handel auch im Jahr 2019 positiv. So stiegen die Brutto-Umsätze mit online bestellten Waren im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent auf 72,6 Milliarden Euro an, so der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel, kurz „bevh“ genannt .
Das rasante Wachstum hat mehrere Gründe. Produkte werden zunehmend über Tablets und Smartphones erworben. Dabei spielen Zeit und Ort keine Rolle, da Waren zu jeder Zeit und von jedem Ort aus bestellt werden können. Weitere Wachstumstreiber sind die gestiegene Bestellfrequenz und die zunehmende Zufriedenheit der Kunden. Neben dem verbesserten Service punktet die Online-Handel Entwicklung auch mit einem im Vergleich zum stationären Handel großen Produktangebot.
Für das Jahr 2020 ist die wirtschaftliche Entwicklung für das Online-Geschäft aufgrund der derzeit noch angespannten Situation schwer vorhersehbar. Man kann davon ausgehen, dass der Online-Handel im laufenden Jahr, aufgrund der Einschränkungen durch das Corona Virus, an die gewohnt steilen Wachstumskurven nicht vollständig anknüpfen wird.
Online-Handel Entwicklung: So verhalten sich die Verbraucher
Mit den Auswirkungen der Pandemie auf das Einkaufsverhalten hat sich auch der aktuelle „Trendmonitor Deutschland“ befasst, der im Juli vom Marktforschungsinstitut Nordlight Research herausgegeben wurde.
Repräsentativ wurden 1.060 Bundesbürger ab 14 Jahren mit Internetzugang zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Der Betrachtungszeitraum lag von Ende 2019 bis Anfang Juni 2020, also die Zeit vor dem Corona- und nach dem Corona Lockdown. Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich.
72 Prozent der deutschen Verbraucher kaufen demnach aktuell mindestens einmal pro Monat ein (Ende 2019: 67%), 22 Prozent von Ihnen sogar mindestens einmal pro Woche (Ende 2019: 21%). Dabei zeigen sich speziell die Altersgruppe der 30-49 Jährigen, Familien mit Kindern sowie innovationsbegeisterte Konsumenten als einkaufsfreudig beim Online Shoppen.
Bezogen auf die Höhe der Ausgaben für den Einkauf zeigt sich, dass vor dem Ausbruch der Corona-Krise grundsätzlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung standen. Das sagen 33 Prozent der Befragten.
Rund jeder fünfte Bundesbürger gibt beim Einkaufen aktuell weniger Geld aus, als im Normalfall. Besonders trifft dies für Familien mit Kindern sowie für Haushalte mit weniger als 1.500 Euro Nettoeinkommen zu. Größere Anschaffungen werden erst einmal verschoben, wobei die aktuelle Senkung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent das Bild eventuell verändert.
In die Zukunft geblickt sieht es schon wieder besser aus. Denn bereits 10 Prozent der Konsumenten – und das über alle Einkommensklassen hinweg – möchten sich demnächst ganz bewusst etwas Schönes leisten. Bei der jüngeren Altersgruppe sind es sogar 14 Prozent.
Vor und nach dem Corona Lock-Down: Was und wo gekauft wird
Besonders hoch im Kurs steht bei den Verbrauchern nach wie vor der Fashion Bereich. Hier sind Bekleidung und Schuhe aber auch Accessoires gemeint. Der Anteil an Online gekauften Produkten beträgt unverändert 48 Prozent (Ende 2019: 48%). Der Konsum von Büchern und Hörbüchern, Medikamenten, Elektro-Großgeräten sowie Lebensmitteln wächst einstellig. Lediglich bei Elektro Kleingeräten und Computern ist die Tendenz fallend.
Bei den bevorzugten Online Quellen für den Einkauf ist das Bild wenig überraschend. Stark nachgefragt sind Online Plattformen mit umfangreichem Produktangebot und starker Reichweite.
Ausblick: Online-Handel Entwicklung in 2020
Ohne Zweifel, auch der wachstumsverwöhnte Online-Handel ist durch die Corona Zeit beeinflusst, im Vergleich zu anderen Handelsformen allerdings deutlich weniger.
Der Zuwachs des Online Geschäfts ist dennoch vorhanden. Zunächst belastete die Corona bedingte Umsatz-Delle im März das 1. Quartal. Trotzdem erhöhte sich der Branchenumsatz von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro. Das zeigen Zahlen einer kürzlich veröffentlichen Marktstudie des „bevh“.
Noch positiver sehen die Zahlen des 2. Quartals aus. Insgesamt stiegen die E-Commerce-Umsätze von April bis Juni, bezogen auf den gleichen Betrachtungszeitraum des Vorjahres, um starke 16,5 Prozent auf über 20 Milliarden Euro.
Für die weitere positive Online-Handel Entwicklung könnte in den nächsten Monaten beispielsweise auch die Mehrwertsteuersenkung sorgen.