Starke Frauen inspirieren: Interessantes zum Weltfrauentag
Am besten wäre es eigentlich, wenn es gar keinen Weltfrauentag gibt. Denn so gäbe es im Idealfall eine Gleichstellung von Frauen und Männern – und zwar in allen Lebenslagen. Aber leider ist das noch immer nicht der Fall. Und so erinnern wir jedes Jahr am 8. März an diesen Weltfrauentag. Was sich genau dahinter verbirgt, erklärt unser Blog.
Wo hat der Weltfrauentag eigentlich seinen Ursprung?
Das genaue Datum des Weltfrauentags ist geschichtlich nicht zu einhundert Prozent belegbar. Jedoch deutet alles darauf hin, dass vor 111 Jahren der Impuls von der Deutschen Clara Zetkin ausging. In Kopenhagen forderte sie für sich und alle Frauen, auf dem sogenannten Kongress der Sozialistischen Internationale, Menschenrechte statt Sonderrechte.
Dadurch inspiriert, forderten nur ein Jahr später Frauen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Dänemark die Einführung des Frauenwahlrechts und die Mitwirkung an der politischen Macht in Europa. Das war der Startschuss des Weltfrauentags im Jahre 1911.
Am Anfang stand das Wahlrecht
Die Basis für die heutigen Frauenrechte in unterschiedlichen Bereichen bildete sicherlich das zuerst erkämpfte Wahlrecht. Die europäische Betrachtung der Vergangenheit zeigt, dass man sich auch damals schon in Europa sehr uneinig war. Ganz schön irritierend, wenn man bedenkt, dass es bis heute nach wie vor nicht möglich ist in Europa Einigkeit herzustellen.
Gestartet ist damals Finnland, wo Frauen schon im Jahre 1906 wählen durften. Danach folgten im Jahr 1913 Norwegen, 1915 Island und Dänemark uns schließlich Estland im Jahr 1917. Der Umbruch in Deutschland erfolgte erst im Jahr 1918.
Was umfasst der Weltfrauentag heute?
Seit dem Jahr 1911 findet der Weltfrauentag jedes Jahr am 8. März statt. Der Drang nach mehr Menschenrechten ist dabei unverändert. Ausgehend vom Wahlrecht betrifft das Engagement heute weite Teile des Lebens von Frauen. Wichtig ist, dass es weiterhin um Gleichberechtigung und Gleichstellung oder das Abschaffen von Unterdrückung und Gewalt von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt geht.
Genauso bedeutsam ist aber, dass nahezu jeder Bereich unseres Lebens durch das Engagement von Frauen Veränderungen erfährt. Es kommt dabei nicht darauf an, dass alle die gleiche Meinung vertreten. Vielmehr sollen die Veränderungen inspirieren, bereichern und ein Stück Mut machen. Hier ein paar Beispiele von außergewöhnlichen Frauen, die unser Leben, unseren Alltag, unsere Gewohnheiten und Einstellungen beeinflusst haben.
Außergewöhnliche Frauen sorgen für Veränderung
Ganz klar, wollte man alle Frauen aufzählen, die besonderes leisten, ist es eine Lebensaufgabe. Und selbst das würde nicht ausreichen. Jedes Engagement verdient Respekt und Anerkennung, sei es noch so klein. Denn es ist immer ein mutiger Schritt sich mit voller Kraft und Überzeugung für etwas einzusetzen, sei es im privaten, im beruflichen oder gesellschaftlichen Bereich. Die Beispiele unten zeigen, wie facettenreich der Wirkungsbereich von Frauen ist. Wenig überraschend: Starke Frauen, die Besonderes geleistet haben gibt es auch im Bereich Beauty.
Bertha von Suttner
Die Österreicherin Bertha von Suttner erhielt als erste Frau am 10. Dezember 1905 den Friedensnobelpreis.
Sophie Scholl
Sophie Scholl war eine deutsche Widerstandskämpferin. Wie viele andere auch war sie zunächst dem Nationalsozialismus hingezogen, wandte sie sich später aber umso intensiver von ihm ab. Der Grund: Sie entdeckte offensichtliche Widersprüche zwischen der parteigesteuerten und nationalsozialistischen Fremdbestimmung und dem eigenen liberalen Denken.
Zusammen mit Freunden, lehnte Sophie Scholl die Unterdrückung durch die NS-Partei und Adolf Hitler ab und setzte sich für die Beendigung des Unrecht-Regimes ein. Möglich ist, dass sie schon im Jahre 1942 an systemfeindlichen Flugblättern mitgewirkt hat. Am 18. Februar legt sie gemeinsam mit ihrem Bruder Flugblätter in der Universität aus. Einige davon wirft sie von einer Brüstung in den Hof hinab. Beide werden entdeckt und verhaftet.
Wenige Tage danach werden Sophie Scholl, ihr Bruder Hans und der Weggefährte Christoph Probst zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung durch das Fallbeil findet noch am selben Tag statt. Die deutsche Widerstandskämpferin Sophie Scholl wurde nur 21 Jahre alt.
Walentina Tereschkowa
Die damals 26-jährige Kosmonautin war die erste Frau im Weltall. Am 16. Juni 1963 brauch sie zur Weltumrundung auf und wurde später in der damaligen Sowjetunion als Heldin gefeiert.
Wibke Bruhns
Am 12. Mai 1971 präsentierte mit Wibke Bruhns erstmals eine Frau die Nachrichten im westdeutschen Fernsehen. Die damalige Deutsche Demokratische Republik (DDR) war hier der Zeit voraus. Hier verlass Annerose Neumann als erste Frau am Internationalen Frauentag im Jahre 1963 die Nachrichten.
Jane Goodall
Vieles, was wir heute über unsere Vorfahren wissen, haben wir Jane Goodall zu verdanken. Sie widmete ein Großteil Ihres Lebens der Erforschung und dem Schutz der Primaten (Schimpansen) und startete damit in den 1960er-Jahren. Neben Dian Fossey (Gorillas) und Biruté Galdikas (Uran-Utans) ist sie die erste Frau, die Langzeituntersuchungen an Menschenaffen in freier Natur durchführte. Durch diese Arbeit sind wichtige Rückschlüsse auf die menschliche Entwicklung und unser heutiges Verhalten möglich. Die seit 2002 für die UNO als Friedensbotschafterin tätige Forscherin, ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit einem BAMBI. Neben der Forschungsarbeit engagiert sich Goodall unter anderem für Umwelt- und Naturschutzprojekte, Alternativen zu Tierversuchen oder den Rechten von Menschenaffen.
Angela Merkel
Seit dem Bestehen des Deutschen Bundestags im Jahr 1949 bekleidet Angela Merkel als erste Frau das Amt der Bundeskanzlerin. Auch wenn man nicht alles was sie in ihrer mittlerweile 16-jährigen Amtszeit bewegt hat befürworten muss, bleibt festzuhalten, dass vieles angestoßen wurde und für positive Impulse und Veränderung gesorgt hat. Die erste Ministerpräsidentin war übrigens Heide Simonis im Jahr 1993.
Malala Yousafzai
Sich für Mädchen und Kinderrechte einzusetzen ist eigentlich schon Auszeichnung Genug. Im Oktober 2012 wurde Malala Yousafzai Opfer eines Anschlags der Taliban, da sie sich für die schulischen Bildungsrechte der weiblichen Bevölkerung einsetze. Trotz schwerer Verletzung und der Verarbeitung des einschneidenden Erlebnisses, verfolgt sie ihr Engagement weiter. Bemerkenswert. Im Jahr 2014 erhielt sie zusammen mit Kailash Satyarthi als jüngste Frau der Geschichte den Friedensnobelpreis. Seit 2017 ist die heute erst 23-jährige zudem als Friedensbotschafterin der Vereinten Nationen tätig.
Helena Rubinstein
Die gebürtige Polin hatte schon immer eine Vorliebe für die Schönheit. Und das liegt nicht an ihrem Vornamen Helena, der auf den altgriechischen Namen Helene zurück geht und soviel wie Schönheit bedeutet.
Helena Rubinstein gilt als Begründerin der Schönheitsindustrie. Früh beschäftigte sie sich mit dem Schutz ihrer eigenen Haut und ließ sich dafür eine spezielle Creme entwickeln. Später in Australien lebend stellte sich heraus, dass auch andere Frauen an Ihrer Creme interessiert waren. Das war die Geburtsstunde einer erfolgreichen Geschäftsidee. Denn Helena Rubinstein eröffnete als erste Frau weltweit einen Schönheitssalon in Melbourne. Weitere Salons folgten später in den USA und Europa sowie der Ausbau Ihrer Produktpalette.
Am Ende schuf die Beauty Pionierin eine weltweit bekannte Marke, die über Ihren Tod im Jahre 1965 hinaus erfolgreich war.
Iris Bornemann
Aus dem gesicherten, über 20-jährigen Angestelltenverhältnis in die unternehmerische Selbstständigkeit. Auch das verdient Respekt. Es war mutig das Unternehmen Pericosa zu gründen, das hochwertige Beauty und Fashion Accessoires aus Leder anbietet. Die Produkte liefern Frauen einen echten Mehrwert und machen den Beauty-Alltag einfacher und schöner.
Weltfrauentag: Hier haben die Frauen das Sagen
Wie wäre es eigentlich, wenn in unserer Gesellschaft die Frauen den Ton angeben und mehr Rechte als die Männer hätten? Undenkbar, zumindest aus Sicht des männlichen Geschlechts.
Aber es gibt tatsächlich auch heute noch Volksgruppierungen auf unserer Erde, wo genau das der Fall ist. Man spricht hier von matriarchal organisierten Völkern. Diese Gesellschaftsform soll nur noch in drei Regionen weltweit vorkommen, und zwar in China (Volksgruppe der Mosuo), in Indien (Volksgruppe der Khasi) und in Mexiko (Volksgruppe der Zapotheken) in der Provinzstadt Juchitán.
Besonders spannend erscheint das Beispiel aus Mexiko, ein Land, in der die Männer-Dominanz normalerweise in fast allen Lebensbereichen besonders verankert ist. Stichwort Macho-Männer. Anders in Juchitán. Hier sind die Frauen meist berufstätig, verdienen das Geld und verwalten die Finanzen. Die Männer hingegen verrichten körperliche Arbeiten, beispielsweise in der Landwirtschaft, der Fischerei oder in der Industrie.
Bildquellen
George Grantham Bain Collection (Library of Congress), Public domain, via Wikimedia Commons, EU2017EE Estonian Presidency, CC BY 2.0, Muhammad Mahdi Karim, via Wikimedia Commons, Carl Pietzner, Public domain, via Wikimedia Commons, 内閣官房内閣広報室, CC BY 4.0